Das Dezember-Thema hat durch die Lockerung des Wolfsschutzgesetzes leider eine traurige Aktualität bekommen. Vor allem das erste Buch, das ich im Dezember gelesen habe, vermittelte mir erweiterndes Wissen zu dieser Auseinandersetzung. Ansonsten liess die Qualität der ausgewählten Bücher zu wünschen übrig. Von den fünf Büchern habe ich zwei abgebrochen, und von den anderen hat mich lediglich das Sachbuch überzeugt. Die Seitenzahl liegt aber wieder im vierstelligen Bereich: 1042.
Wolfsküsse von Elli Radinger (219 Seiten)
Eingestiegen in das Monatsthema bin ich mit einem Buch von Elli Radinger, der wohl bekanntesten Wolfsexpertin in Deutschland. Viele Jahre reiste sie so oft wie möglich vor allem in den Yellowstone Nationalpark in Wyoming, um dort Wölfe zu beobachten – im Rahmen eines Forschungsprojekts oder als Reiseleiterin für «Wolfsbeobachter-Touristen». Oder auch einfach, um in und mit der Natur allein zu sein. Ich habe von Elli Radinger vor einigen Jahren Minnesota-Winter gelesen. Dort geht es aber nur in zweiter Linie um ihre aufkeimende Leidenschaft für die Wölfe.
Gestört hat mich an Wolfsküsse der irreführende Untertitel Mein Leben unter Wölfen – also ob sie, wie einst Mogli, «unter Wölfen» gelebt hätte, was natürlich Quatsch ist. Der Verlag hätte besser den fehlenden Bindestrich auf dem Cover eingefügt …
Bevor sich Elli Radinger voll und ganz ihrer Leidenschaft widmete, führte sie ein normales Leben, arbeitete als Stewardess, studierte dann Jura und versuchte, als Rechtsanwältin glücklich zu werden. Mit der Scheidung kam der grosse Bruch und das Eingeständnis, dass sie ihrem Herzen folgen muss. Zuerst schrieb sie Artikel für Reisemagazine, doch die Faszination für Wölfe drängte sich immer mehr in den Vordergrund. Ein Praktikum in Erich Klinghammers Wolf Park war der erste Schritt in ihr neues Leben. Dort wurde sie auch das erste Mal «von einem Wolf geküsst», ein Ritual unter Artgenossen. Im Wolf Park werden Gehegewölfe gehalten, die zu Forschungszwecken an Menschen gewöhnt werden, und schon damals machten sich bei der Autorin erste Zweifel breit, ob wir Menschen das Recht zu solchen Massnahmen haben. Doch die Suche nach sich selbst, die Liebe zur Natur und die Faszination für die Wölfe trieben sie weiter, und bald landete sie im Yellowstone Park, in dem das grösste Wolfswiederansiedlungs-Programm am Laufen war; ein Programm, das das natürliche Gleichgewicht in diesem Park fast gänzlich wieder hergestellt hat. Sie nahm an Forschungsprojekten teil und engagiert sich noch heute für den Erhalt und Schutz wildlebender Wölfe, vor allem durch Aufklärung. Denn über die Wölfe kursieren noch immer vollkommen falsche Vorstellungen und Behauptungen.
Auch kritische Fragen
Wolfsküsse ist eine gelungene Mischung aus Sachbuch – Radinger kann auch trockene Fakten anschaulich und süffig erzählen – und persönlichem Bericht. Mit Herzblut, Liebe und Bewunderung erzählt die Autorin von den Wolfsfamilien in Yellowstone. Man erfährt, dass Wölfe spielen und herumalbern, dass es Wölfe gibt, die an gebrochenem Herzen sterben, weil ihr lebenslanger Partner nicht mehr da ist, dass sich die Tiere im Rudel um verletzte Mitglieder kümmern. Aber auch, dass sich die Rudel bekämpfen und verjagen und gegnerische Tiere töten. Den Sinn der vielen Forschungsprojekte stellt Radinger in Frage resp. deren Nebeneffekte, wenn zum Beispiel Wölfe vom Helikopter aus gejagt und in Panik versetzt und danach betäubt werden, damit man sie mit einem Senderhalsband versehen kann. Und wozu? Damit wir Menschen mehr Informationen über ihr Verhalten gewinnen. Ist das gerechtfertigt? Die Frage, ob die Wiederansiedlung der Wölfe – auch in Europa – sinnvoll ist, beantwortet auch Elli Radinger nicht. Sie ist aber immer bemüht, beide Seiten zu sehen und Lösungsansätze aufzuzeigen.
«Jeder, der zum ersten Mal in der Wildnis das Heulen von Wölfen hört, ist bewegt. Viele weinen. Der Klang scheint unsere Seelen zu berühren. Etwas in unserem tiefsten Inneren. Eine Erinnerung an ein uraltes Leben, als wir noch mit der Natur verbunden waren. Eine Mischung aus Ehrfurcht, Freude und Angst.» (S. 190)
Ich habe das Buch gern und mit Interesse gelesen, auch mit grossem Respekt für diese Frau, die bei unglaublichen Minustemperaturen alleine in der Wildnis umherstapft und sich an der wilden Natur erfreuen kann. Zuweilen wurden einzelne Trips etwas zu ausführlich erzählt, zu viele Namen genannt. Aber insgesamt eine sehr persönliche, beeindruckende und lehrreiche Lektüre.
Wo der Wolf lauert von Ayelet Gundar-Goshen (348 Seiten)
übersetzt von Ruth Achlama
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn ich habe von der Autorin schon Löwen wecken und Lügnerin gelesen, die ich beide grossartig fand. Leider kommt das neue Buch weder von der literarischen noch von der erzählerischen Qualität an diese beiden Vorgänger heran.
Klappentext: «Lilach Schuster hat alles: ein Haus mit Pool im Herzen des Silicon Valley, einen erfolgreichen Ehemann und das Gefühl, angekommen zu sein in einem Land, in dem man sich nicht in ständiger Gefahr wähnen muss wie in ihrer Heimat Israel. Doch dann stirbt auf einer Party ein Mitschüler ihres Sohnes Adam. Je mehr Lilach über die Umstände des Todes erfährt, desto größer wird ihr Unbehagen: Ist es möglich, dass Adam irgendwie damit in Verbindung steht?»
Das klingt nach einer tollen Geschichte, vor allem in den Händen einer derart talentierten Autorin. Das Buch liest sich flüssig und schnell, es ist spannend und lehrreich in Bezug auf die Probleme jüdischer Einwanderer in den USA. Doch die wunderbare poetische Sprache und die Tiefe, die ich aus den beiden anderen Büchern kenne, suchte ich vergeblich. Stattdessen fand ich eine sachliche, nüchterne und rasche Erzählweise, die sehr handlungsgetrieben ist. Fein ausgearbeitete Figuren findet man in diesem Roman keine.
Zu viel zu schnell
Erzählt wird aus Sicht der mit der Zeit ziemlich nervigen Lilach Schuster. Sie ist stark auf ihren Sohn fixiert, will ihn vor allem und jedem beschützen. Das steigert sich, als auf einer Party, auf der auch Adam zugegen war, ein schwarzer Junge zu Tode kommt und sich Verdachtsmomente gegen Adam häufen. Selbst als sie herausfindet, dass der tote Junge Adam getriezt hat, stellt sie ihren Sohn nicht zur Rede. Der Vater bagatellisiert Adams Verhalten ebenso wie das Misstrauen seiner Frau, die zuweilen völlig überdreht handelt. Vieles in der Geschichte ist konstruiert oder unglaubwürdig. Der schwarze Junge Jamal stirbt an einem Abend, und am nächsten Nachmittag findet bereits die Beerdigung statt, nachdem der Junge vorher noch obduziert worden ist. Die Mutter von Jamal, die als Zimmermädchen im Hotel InterContinental arbeitet, wohnt in der gleichen Gegend wie die Reichen aus Silicon Valley. Bei einem Besuch in diesem Hotel trifft Lilach fast wie von alleine und ganz zufällig auf dieses Zimmermädchen. Und würde ein Paar vom Einkommen der Schusters ihren Sohn nicht auf eine Privatschule schicken?
Die Kausalitäten sind gut aufgebaut, die Frage «Wie gut kennen wir unsere Liebsten?» wird breit erörtert. Allerdings wird sie von der Fülle an anderen Themen übertönt, die da wären: Antisemitismus, Homosexualität, Diskriminierung, Terrorismus, Ehebruch, Auswanderung, Wirtschaftskriminalität, Fehlgeburt, Einsamkeit im Alter, Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen und toxische Männlichkeit. Dieses Zuviel an Themen und Handlung hat ein Zuwenig an Tiefgang zur Folge, die Figuren sind unausgegoren, es kommt keine Empathie mit ihnen auf. Wer nun wo und warum Opfer oder Täter oder vielleicht sogar beides ist, bleibt im Argen; eine Auflösung dieses Falles, dem der Leser die ganze Zeit gefolgt ist, liefert die Autorin nicht. Mich liess sie aber mit einer ganz anderen Frage zurück: Wie kann eine Autorin, die so grossartig schreiben kann, nur ein solches Buch schreiben?
Die Stunde zwischen Hund und Wolf von Silke Scheuermann (172 Seiten)
Klappentext: «Zwei Schwestern treffen nach Jahren wieder aufeinander. Ines, die kapriziöse Malerin, bittet um Hilfe, stösst aber auf Kälte und Ablehnung. Ihre Schwester möchte einen Schlusspunkt setzen: Nicht schon wieder will sie in das Muster der ewig Helfenden zurückfallen. Sie will mit der Welt ihrer Schwester nichts zu tun haben und ist doch zunehmend fasziniert. Als sich eine Affäre mit Kai, Ines’ Freund, anbahnt, verliert sie sich in einen fragwürdigen, rauschhaften Glückszustand, der sie eigenartigerweise zu ihrer Schwester zurückführt.»
Dieses Buch erzähle von der Desorientierung in einer Gesellschaft, die höchste Ansprüche stelle, selber jedoch an Alltäglichkeiten scheitere. Selbst der Umgang mit der Vergangenheit werde auf sinnentleerte Bilder reduziert. Dies schildere die Autorin melancholisch und humorvoll, lapidar und ergreifend. Die Geschichte sei eine einfühlsame, psychologische Studie.
Blutarm
Hm. Was soll ich sagen? Vielleicht, dass einer der ersten Sätze für mich bezeichnend war für die Schreibweise der Autorin: «… in der spiegelnden Glasfront des Schwimmbads beobachtete ich ihre Gestalt, die sehr weiss war, fast bläulich, das kam von den langen Reihen Neonstrahler an der Decke der Halle.» Dieses Blutarme, das dieses Bild heraufbeschwört, ist der Grundton der Geschichte. Die Ich-Erzählerin ist noch nicht lange wieder in Frankfurt, scheint etwas abgeschottet und ziellos zu leben. Zwar entspinnt sich die Geschichte, wie im Klappentext zusammengefasst, aber dazwischen schieben sich immer wieder Episoden, die derart nebensächlich daherkommen (und es auch sind), dass sie irgendwann langweilen. Etwa so:
S. 34: «Ich löste ein Ticket, bis mir einfiel, dass ich mir kürzlich in einem Anfall von Sparsamkeit eine Jahreskarte für sämtliche Museen der Stadt gekauft hatte, und ich ging von der Garderobe, wo ich schon nach einer geeigneten Münze für das Schliessfach gesucht hatte, noch einmal zurück zu der dicklichen, sehr gepflegten Damen mit Brille, die mir das Ticket verkauft hatte, und erklärte ihr das Dilemma, woraufhin sie wenig begeistert die Kasse öffnete, mein Ticket zurücknahm und mir den Betrag zurückgab, eine Aktion, die sie dermassen zu verstimmen schien, dass es mir leidtat, sie überhaupt unternommen zu haben.»
Lapidar erzählt – ja. Melancholisch, ergreifend? Eher nicht. Und schon gar nicht humorvoll. Die Figuren erschienen mir allesamt wie hinter einer dicken Milchglasscheibe, die sowohl Geräusche als auch Gefühle abdämpft. «Sinnentleert» erschienen mir hier nicht nur die Bilder, sondern die ganze Geschichte, sodass mir sogar 172 Seiten zu viel waren und ich das Buch abgebrochen habe. Was es mit dem Titel auf sich hat, habe ich übrigens zufällig im nächsten Buch erfahren: Die Franzosen nennen den Moment zwischen Dämmerung und Dunkelheit «entre chien et loup».
Das Glück des Wolfes von Paolo Cognetti (204 Seiten)
übersetzt von Christiane Burkhardt
Bei diesem Buch täuschen sowohl der Klappentext als auch der Titel etwas vor, das zwar in der Geschichte vorkommt, aber nicht die Hauptrolle spielt. Es sei eine Liebesgeschichte zwischen Fausto und Silvia, heisst es. Die beiden begegnen sich im Bergdorf Fontana Fredda. Fausto will eine Art Neuanfang wagen, nachdem seine Ehe in Brüche gegangen ist, will schreiben, ist aber viel mehr in der Natur unterwegs. Im Herbst nimmt er einen Job als Hilfskoch im Bergrestaurant an, in dem Silvia als Kellnerin jobbt. Sie ist um einiges jünger als er und ebenfalls auf der Suche nach ihrem Platz im Leben.
Alle paar Kapitel treffen wir die beiden wieder an, mal alleine, mal zusammen. Dazwischen lesen wir über die Natur, über die Abgeschiedenheit, die Einsamkeit und Einfachheit des Lebens in diesem Bergdorf, über eine dritte Person und sonst noch so dies und das. Der Erzählstil ist schlicht und klar, was auch funktionieren könnte, es hier aber – ausser bei den poetischen Naturbeschreibungen – nicht tut. Die philosophischen Fragen, die Cognetti aufwirft – Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Wo ist mein Platz? – bleiben ebenso lasch und oberflächlich wie die Figuren. Die Beziehung zwischen Fausto und Silvia ist holzschnittartig und klischeehaft, die Dialoge sind holprig, uninspiriert und einfach nicht lebensecht, es kommen keine überzeugenden Gefühle auf. Die Beziehung verläuft ohne Probleme, ohne Hindernisse, ohne Drama, und bleibt im Ganzen sehr distanziert.
Die Geschichte ist zwar chronologisch erzählt, ihr fehlt jedoch der Spannungsbogen. Es gibt weder einen Höhepunkt, auf den sie zusteuert, noch überraschende Wendungen. Im Gegenteil: Das einzig Überraschende, das der Leser erfährt, wird wie ein laues Nebengeräusch behandelt. Und dann sind da noch die titelgebenden Wölfe. Auch diese tauchen nur kurz auf, und was tun sie? Sie richten ein Massaker an. Somit wäre auch das Bild des böses, blutrünstigen Wolfs bedient. Ich habe von Cognetti noch Acht Berge im Regal stehen und hoffe, dass es mich mehr überzeugt als dieser Roman.
Im Kreis des Wolfs von Nicolas Evans (476 Seiten)
übersetzt von Robin Seals
Der Lesemonat Dezember endete mit einer interessanten Erkenntnis; nämlich der, dass sich der Literaturgeschmack mit den Jahren (oder den Büchern) verfeinert. Im Kreis des Wolfs habe ich vor vielen Jahren mit Genuss gelesen, es ist der zweite Roman von Evans, der mit seinem Debüt Der Pferdeflüsterer einen Bestseller landete. Evans war vorher Journalist, wurde durch seine Reportagen über die USA und den Nahen Osten bekannt und machte danach Karriere als Drehbuchautor. Und das merkt man der Geschichte an: Die Kulissen der abwechslungsreichen Natur der Rocky Mountains malt er uns in ausdruckskräftigen Beschreibungen vor das innere Auge.
Auch in diesem Roman geht es um Tiere, die es zu retten gilt und um Menschen, die alle ihren Rucksack mit sich herumschleppen. Und natürlich um die Liebe, die Wunder wirken und – schwupps – alle Wunden heilen kann. Im kleinen Ort Hope in den Rocky Mountains taucht erstmals wieder ein Wolf auf, nachdem diese in der Gegend ausgerottet worden sind. Das löst in Hope einiges aus. Da sind die Wolfsfreunde der staatlichen Forst- und Fischereiwirtschaft, die für die Ansiedlung und den Schutz der Wölfe verantwortlich sind, allen voran Dan Prior, der nach dem Auftauchen des ersten Wolfs seine ehemalige Kollegin und Wolfsforscherin Helen Ross zu sich holt, um den Wolf zu fangen und ihm ein Sendehalsband zu verpassen. Da sind die unerbittlichen Wolfsgegner und Rancher, deren Motto lautet: «Keine Wölfe. Niemals. Nirgendwo.», allen voran Buck Calder, Schürzenjäger, Lokalmatador, der grösste, reichste und charismatischste Mann in der Gegend. Sein Schwiegersohn ist ihm hörig, seinen stotternden, schüchternen Sohn Luke hingegen empfindet er als Enttäuschung. Helen Ross ist hübsch, tough, aber vom Leben enttäuscht, hadert mit sich selbst und sehnt sich im Grund nur nach Liebe.
Gut recherchiert, aber …
Zwar hat Evans sorgfältig recherchiert und erzählt viel über die Verhaltensweisen der Wölfe. Doch immer wieder verliert er sich dabei; in langatmigen Beschreibungen, in seitenlangen Kämpfen des Wolfsrudels mit ihren Beutetieren oder in der detailgenauen Technik des Fallenlegens. Und schon wieder ist man aus der Handlung raus. Die Figuren sind einseitig gezeichnet und klischiert. Zwar wären die Konflikte interessant und böten viel Spielraum für Spannung und Auseinandersetzung, aber die Akteure in diesem Spiel sind zu wenig ambivalent und kommen zu klassisch daher; es gibt die Guten und die Bösen, es gibt die Täter und die Opfer, und wenn sich dann doch eine Figur entwickelt und ausbricht, ist das meist nicht so richtig glaubwürdig, manchmal sogar übertrieben und schmalzig. Ebenfalls gestört hat mich die Erzählweise; zwar zeigt er uns das Seelenleben seiner Figuren in Handlungen, Dialogen und Verhaltensweisen, aber er scheint dem Leser nicht zu trauen; um sicher zu sein, dass es wirklich jeder begriffen hat, erklärt er es zusätzlich seitenlang und bedient sich auch da klischierter Bilder. Das schafft Distanz statt Nähe, man schaut von aussen zu, statt dass man teilhat und mitlebt. Ich wurde den Eindruck nicht los, dass Evans vor allem sein Thema behandeln wollte und dann die für die Geschichte nötigen Figuren am Reissbrett entworfen hat – ein leider nicht unbekanntes Phänomen. Ich glaube, es war Rayomond Chandler, der sagte: «Ich erzähle nicht die Geschichte eines Verbrechens, in der ein Kommissar vorkommt. Ich erzähle die Geschichte eines Kommissars, der einen Fall löst.» Das hätte dem Kreis des Wolfs auch gut getan.
Zu guter Letzt fand ich es, nachdem ich Elli Radingers Buch gelesen habe, ziemlich unglaubwürdig, dass ein Wolf sich am helllichten Tag grundlos in eine Menschensiedlung schleicht und es angeblich auf ein Menschenbaby abgesehen hat, obwohl es dort Hunde und Menschen gibt und obwohl es ein paar Absätze vorher heisst, der Wolf habe gelernt, sich von Menschen fernzuhalten.
Fazit: Mein Lesegeschmack hat sich verändert, ich habe höhere Erwartungen an die Geschichten – keine schlechte Erkenntnis. 😉
Lesemonat Dezember 2022 als PDF.
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